Photovoltaik über Parkplätzen – wir bleiben dran!

Niedersachsen ist auf Kurs

„Niedersachsen startet eine Solaroffensive“ – so verkündet es Umwelt-, Energie und Klimaschutzminister Christian Meyer im März im niedersächsischen Landtag. Für eine erfolgreiche Energiewende sind Wind- und Sonnenkraft im Zusammenspiel notwendig, da sie sich im Laufe des Jahres optimal ergänzen – scheint die Sonne, ist es zumeist windstill, ist es stark bewölkt, weht eine frische Böe. Um dieses Ziel ehrgeizig zu verfolgen und den Worten anders als zuvor auch Taten folgen zu lassen, wurde zu Beginn dieses Jahres die Niedersächsische Bauordnung angepasst: Seit diesem Jahr gibt es eine Solarpflicht auf neu gebauten Gewerbeimmobilien, ab 2025 auf neu gebauten Privatimmobilien.

Parkplätze als unterschätztes Potenzial

Außerdem werden die Parkplätze im Land verstärkt in den Blick genommen – und das aus gutem Grund. In Niedersachsen gibt es Parkplatzflächen in einer Größenordnung von 2100 bis 2700 Hektar. Überdacht man diese bereits versiegelten und somit landwirtschaftlich bereits jetzt nicht genutzten Flächen mit Photovoltaik, entsteht eine Leistung von circa 3 GW – Ende 2022 waren in ganz Niedersachsen 5,6 GW an Leistung installiert. Daher ist eine Überdachung für alle neuen Parkplätze im Land mit mehr als
50 Stellplätzen bereits jetzt Pflicht. (ebenfalls NBauO § 32a, Abs. 3)

Sarstedt? – In der Defensive!

Hier in Sarstedt sind wir keineswegs in der Offensive – vielmehr wird der unverzichtbare Ausbau der erneuerbaren Energieträger von der Stadtverwaltung blockiert: Die Frist zur Fertigstellung einer Gesamtbetrachtung der städtischen Liegenschaften im Auftrag des Stadtrates Sarstedt ist mittlerweile seit einem Jahr überfällig.

Update: Nachdem wir zweimal die Kommunalaufsicht einschalten mussten, wurde das Konzept mit mehr als einem Jahr Verspätung vorgelegt.

Da die Klimakrise nicht darauf wartet, dass die Stadtverwaltung in einigen Jahren ihr
Konzept vorlegt, beantragen wir jetzt die Umsetzung einer Photovoltaikanlage über
dem Parkplatz am Innerstebad und über dem Parkplatz am Bahnhof Sarstedt.

Kommunale Parkplätze: Große, ungenutzte Flächen

Mit dieser Maßnahme ließe sich auf einen Schlag eine große Fläche an Photovoltaik installieren. Das „Niedersächsisches Gesetz zur Förderung des Klimaschutzes und zur Minderung der Folgen des Klimawandels“ sieht vor, dass in Niedersachsen bis zum 31. Dezember 2035 mindestens 65 Gigawatt Photovoltaik installiert worden ist, davon 50 Gigawatt auf bereits versiegelten Flächen. Zur Erinnerung: Bisher sind erst 5,6 GW installiert – der Ausbau muss also massiv beschleunigt werden – und gerade wir als Kommune sind dabei in der Pflicht, unserer Vorbildfunktion gerecht zu werden.

Die Installation einer PV-Anlage auf Parkplätzen bietet darüber hinaus weitere Vorteile:

  • Der Strom kann direkt lokal für das Laden von Elektroautos genutzt werden.
  • Die Überdachung bietet zudem Wetterschutz für die Passanten
  • Die Anlagen können zugleich lichtdurchlässig ausgeführt werden

Photovoltaik? – Abgelehnt!

SPD, CDU und FDP sowie einige weitere kleine Fraktionen im Stadrat lehnen unseren Antrag jedoch ab – mit aus unserer Sicht fadenscheinigen Argumenten. So wird das Ausbauziel der niedersächsischen Landesregierung verfehlt werden. Klar ist: Wir beiben am Thema dran – und setzen uns auch in Zukunft für einen Ausbau erneuerbarer Energien in und um Sarstedt ein.

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