#Agenda_2026

#AGENDA _ 2026

Grundsatzprogramm

des Bündnis 90 / Die Grünen

Ortsverband Sarstedt

 – Kommunalwahl September 2021 –

Version zu Verabschiedung am 28.05.2021

im Rahmen der Mitgliederversammlung

Präambel

Die Corona-Krise war und ist (Stand: Frühjahr 2021) ein Schock für die Menschen nicht nur in unserem Land. Sie hat uns die zivilisatorische Verletzlichkeit verdeutlicht und uns erkennen lassen, wie gewohnte Dinge plötzlich nicht mehr selbstverständlich waren und sind.

Die Krise veränderte vor allem den Blick auf das, was vorher war, und das, was vor uns liegt. Sie hat unser Zusammenleben hier in Sarstedt in unseren jeweiligen Beziehungen privat, beruflich, nachbarschaftlich, politisch, ehrenamtlich maßgeblich verändert und wirkt sich unmittelbar auf jeden Einzelnen aus. Aus diesem Moment heraus wollen wir mit der #AGENDA_2026 die wichtigsten Themen in der zentralen Fragestellung beantwortet:

Wie wollen wir – hier in Sarstedt – in den Orts- und Stadtteilen – zukünftig gut zusammen leben?

Mit dem vorliegenden Grundsatzprogramm formulieren wir eine #AGENDA_2026 für dieses Zusammenleben und die damit verbundene kommunalpolitische Gestaltung in der Stadt Sarstedt für die nächsten Jahre. Die #AGENDA_2026 setzt sich aus Themenbereichen zusammen, welche für unsere politische Arbeit als grundsätzliche Leitlinien zu verstehen sind. Die #AGENDA_2026 führt dabei die bisherigen kommunalpolitischen Themen und Akzente in der Fraktionsarbeit fort und versteht diese insbesondere als Einladung für neue Bündnisse, um die vor uns stehenden sozialen, gesellschaftlichen und ökologischen Herausforderungen für die Menschen in Sarstedt zu gestalten.

Mit der #AGENDA_2026 beschreiben wir den „grünen kommunalpolitischen Kurs“ für Sarstedt – um gesellschaftliche und politische Mehrheiten für die hier aufgeführten Themenfelder und deren Umsetzung sicherstellen zu können.

Die Herausforderungen sowohl aktuell, als auch für die kommenden Jahre verdeutlichen, dass wir insbesondere auf der globalen als auch auf der kommunalen Ebene die anfallenden Probleme nur gemeinsam lösen können. Daher setzen wir grundsätzlich auf eine breite Beteiligung der Bürger*innen, um die notwendigen Veränderungen in unserer Stadt angehen zu können.

Hier orientieren wir uns auch am bundespolitischen Grundsatzprogramm.

Demokratie ist eine öffentliche Angelegenheit. Der demokratische Meinungsstreit braucht eine starke und lebendige Zivilgesellschaft, Engagement und Bürger*innen-Beteiligung, starke und freie Medien, Kultur, Künste und Wissenschaft, gute Bildungseinrichtungen und starke öffentliche Begegnungsräume sowie betriebliche Mitbestimmung auf Augenhöhe. Für die offene Auseinandersetzung nach klaren Regeln braucht Demokratie immer wieder Innovationen und Parteien, in denen sich Menschen zusammenfinden, um Meinungen zu bündeln und sich mit Programmen und Haltungen der öffentlichen Debatte und der Entscheidung zu stellen.

Absatz 43 _ https://www.gruene.de/grundsatzprogrammprozess

Die #AGENDA_2026 versteht sich als strategisches Grundsatzpapier welches weit über das Jahr 2021 zu denken und zu verstehen ist. Die Ereignisse vor allem im zurückliegenden Jahr 2020/21 zeigen, wie wichtig es ist, dass dieses Papier lebt und dynamisch, aber nicht beliebig ist.

Die Stadtentwicklung ist dabei unter ökonomischen, ökologischen und sozialen Gesichtspunkten fortzuführen. Bürger*innen-Beteiligung kann und muss hier Impulse setzen und die Entwicklung im Sinne der Bürger*innen vorantreiben.

Die #AGENDA_2026 ist Einladung an ALLE an der Zukunft und der Gestaltung unserer wunderbaren Stadt mitzuarbeiten.

Inhalt

#Familienfreundliches und attraktives Sarstedt für ALLE Generationen

#Transparente Verwaltung und bürgernahe Politik

#Mobilität, Nachhaltiges Leben und Freizeit in Sarstedt

#Klimaschutz und Umweltfreundliches Leben  

#Nachhaltiges ökologisches Bauen und Gestalten

Bündnis90 / die Grünen OV Sarstedt

Sarstedt, Mai 2021

#Familienfreundliches und attraktives Sarstedt für ALLE Generationen

Sarstedt soll für ALLE Generationen eine lebens- und liebenswerte Stadt sein. Ausgehend von einer kritischen Bestandsaufnahme der lokalen Stärken, Schwächen, Herausforderungen und Potentiale sind alle Akteure in einen engen und partizipativen Abstimmungsprozess zu bringen. Die Verwaltung hat in enger Abstimmung mit der Politik Handlungsstrategien in Form von Grob- und Feinzielen zu entwickeln um positive Bedingungen für die Generationen, zukünftigen Generationen in Sarstedt zu schaffen. Wir wollen stolz sein auf unsere Stadt und den Blick von außen und innen für die schönen Seiten schärfen. Dafür müssen Herausforderungen überwunden und Schritte gegangen werden. Für Familien mit Kindern im Krippen- und Kindergartenalter, setzen wir uns deshalb ein

  • für eine Verbesserung bei der Platzvergabe für Kinderbetreuungsplätzen über ein einzurichtendes Elternportal – die Vergaben müssen transparenter, bedarfsdeckend, gerecht und nachvollziehbar erfolgen.
  • für die Gewährleistung des Wunsch- und Wahlrechtes der Eltern bei der Kitaplatzsuche, im Hinblick auf verschiedene pädagogische Konzepte und eine wohnortnahe Versorgung.
  • für die Schaffung weiterer inklusiver Betreuungsplätzen im Sinne der UN-Behindertenrechtskonvention.
  • für Förderung und Unterstützung bei baulichen Erfordernissen für die Sicherstellung von inklusiven Betreuungsplätzen in den Kindertagesstätten und den Schulen.
  • für Förderung der qualitativen Vielfalt bei den pädagogischen Konzepten in den Einrichtungen der Kinderbetreuung.
  • für eine Bedarfsplanung für die Kindertagesstätten welche jährlich fortgeschrieben und dem Rat zur Beschlussfassung vorgelegt wird, um die sich rasch wandelnden Bedarfe abzudecken.
  • für eine optimale und qualitative Gestaltung beim Übergang vom Kindergarten in die Grundschulen und deren Ganztagsbetreuung in den Horten.
  • für die zügige Errichtung einer dritten Grundschule, eine bestmögliche Ausstattung aller drei Grundschulen und die Sicherstellung von Sport und Turnmöglichkeiten für Schüler*innen und die Vereinbarung eines kommunalen Bildungskonzeptes für Sarstedt.
  • für die Förderung und Unterstützung von Elterninitiativen und deren Mitgestaltung einer kommunalen Betreuungsstrategie bzw. Erstellung eines kommunalen Betreuungskonzeptes.

Für Bürger*innen aller Generationen / für Jung und Alt.   

Selbstbestimmtes Leben und Altern in Würde und Respekt ist ein unmissverständliches Menschenrecht. Verschiedene Lebensabschnitte bedeuten für jeden Menschen auch eine Veränderung der eigenen Bedürfnisse und Ansprüche. Diese Bedarfe müssen gehört, verstanden und sich in strategischen Planungen und Handlungen widerspiegeln.

ALLE Menschen müssen die Möglichkeit erhalten sich gleichberechtigt in den gesellschaftlichen Alltag einzubringen und sich bürgerschaftlich zu engagieren. Dazu bedarf es geeignete Rahmenbedingungen wie der altersgerechten Gestaltung des Wohnumfeldes, entsprechende Mobilitätskonzepte, barrierefreie Verkehrslösungen und Bedingungen in der Gesundheitsversorgung und Pflege.

In einer lebenswerten Stadt müssen sich ALLE Generationen positiv begegnen können, sich unterstützen und voneinander lernen.

Deshalb setzen wir uns ein

  • für gezielte Mitwirkungsmöglichkeiten für ALLE Generationen in den sozialen, kulturellen und politischen Bereichen des städtischen Lebens z. B. durch passgenaue digitale Formate, eine Mitwirkung aller betroffenen gesellschaftlichen Gruppierungen in den relevanten Ausschüssen der Stadt zum Beispiel von Schüler*Innenvertretungen im Ausschuss „Schulen und Kindertagesstätten“ und „Soziales, Jugend, Senioren und Integration“ durch eine beratende Stimme. Es ist uns wichtig, dass auch junge Menschen ernst genommen werden – und die zukünftige kommunalpolitische Mitgestaltung verantwortlich ausfüllen.
  • für die Förderung der Demokratisierung durch neue Formen aktiver Beteiligung und Dialoge von und mit Kindern, Jugendlichen, jungen Erwachsenen, Senioren und allen anderen Personengruppen mit spezifischen Interessen an politischen Entscheidungen.
  • für den Aufbau eines Fonds für Ehrenamtliche in Sarstedt und die Bereitstellung einer zentralen Ansprechperson in der Verwaltung für das Ehrenamt. Ehrenamt ist ein Dienst an der und für die Gemeinschaft.  Es verdient Anerkennung und Respekt. Insbesondere das Engagement im Bereich der Freiwilligen Feuerwehren muss auf Dauer gestärkt werden, damit dieser Dienst an der Bevölkerung in Zukunft gesichert ist.   
  • für ein Stadtentwicklungsprogramm, in dem die Entwicklung der notwendigen Infrastruktur durch die Veränderung der Zusammensetzung der städtischen Bevölkerung berücksichtigt wird.
  • für die Planung einer „Sarstedter Bürgerstiftung“ durch die Verwaltung. Diese Stiftung soll politisch neutral und ausschließlich auf die Interessen der Stadt ausgerichtet sein. Ziel ist es, dass Bürger*innen, die Sarstedt etwas zurückgeben möchten, eine geeignete Möglichkeit bekommen, diese zu unterstützen.
  • für eine wohnraumnahe Versorgung und attraktive Innenstadt, insbesondere für Menschen, die in ihrer Mobilität eingeschränkt sind. Wir präferieren die Konzeption eines CAP-Marktes. Ein Konzept welches nachhaltig – Menschen mit Behinderungen, Regionalität, sozialem Zusammenkommen und Lieferungen im Nahbereich vereint. Dieses Vorhaben würde viele Dinge wie Inklusion, Nahversorgung, Belebung des Stadtkernes, Attraktivität und Ort für ein soziales Miteinander vereinen.
  • für die verstärkte und flächendeckende Förderung von generations-übergreifenden Projekten z. B. auch durch Mikroprojekte wie „Lese-Opa“ und „Lese-Oma“ in Kindergärten.
  • für ein Sarstedter Bildungskonzept, in dem die unterschiedlichen Bildungsorte und -angebote miteinander vernetzt sind. Damit könnte die Gefahr von Brüchen zwischen den individuellen Lebensabschnitten verringert werden. Im Mittelpunkt steht das Konzept des lebenslangen Lernens.
  • für eine integrative Gesamtschule in Sarstedt, die mit einem spezifischen pädagogischen Konzept einer weiteren sozialen Aufspaltung und Segregation unserer Gesellschaft durch Bildung entgegenwirkt.
  • für eine gute Bildung. Bildung bedeutet Teilhabe in der Gesellschaft und sichert ein unabhängiges Leben von Transferleistungen. Daher hängt Bildung auch an den Rahmenbedingungen, wie beispielsweise dem Zugang und die Erreichbarkeit zu Kunst, Kultur und Schule auch durch digitale Lösungen und Kanäle. Damit Kinder, Jugendliche und Auszubildende aus sozial benachteiligten Strukturen nicht eine lebenslange Benachteiligung erfahren, ist diesen der freie Zugang zur digitalen Welt sicherzustellen.
  • für einen Umbau aller städtischen Einrichtungen, um den Kriterien einer inklusiven städtischen Gemeinschaft gerecht zu werden. Um dieses Ziel erreichen zu können, sind auch Neubauten zu erwägen.
  • für die Entwicklung von Stadtteil- und Ortsteilzentren, damit in allen Teilen unserer Stadt die Bürger*innen die Möglichkeit haben, sich zu treffen und gesellschaftlich und politisch aktiv werden zu können.
  • für eine aktive Mitgestaltung kommunaler Themen für diese Stadt z. B. durch Orts- und Stadtteilforen, Ideen-Werkstätten oder Online-Dialoge.
  • für den Aufbau von Beratungs- und Betreuungsangeboten in den Ortsteil- und Stadtteilzentren, die den Bürger*innen dabei helfen, deren persönliche Interessen und Ansprüche zu realisieren.
  • für ein freies WLAN im gesamten Stadtgebiet, damit sowohl alle Bürger*innen wie auch Gäste sofort einen Zugang zur digitalen Welt nutzen können. Dieses ist insbesondere in allen städtischen Gebäuden sicherzustellen.
  • für die zeitnahe Erarbeitung eines partizipativen und nachhaltigen Rahmenkonzepts für eine Stadt- und Quartiersentwicklung und dessen Umsetzung, das ALLE Generationen und Personengruppen umfasst.  
    • für den Bau von wesentlich mehr barrierearme familien– und altengerechten Wohnungen und den Umbau bestehender Wohnungen.
    • für gezielte Förderung von barrierefreier Mobilität in der Innenstadt.
    • für gezielte Förderung eines bezahlbaren und sozialen Wohnraums, Förderung von Wohnbebauungskonzepten die es z. B. ermöglichen obere Etagen barrierefrei umzubauen und ggf. die Nachrüstung von Fahrstühlen.

#Transparente Verwaltung und bürger*innennahe Politik

Die Verwaltung als verlässliche Partnerin für ALLE, serviceorientiert mit einem offenen Ohr, das ist das große Ziel. Nur als Partner können wir gemeinsam etwas erreichen. Daher sind alle Prozesse der Verwaltung transparent zu gestalten, damit die Bürger*innen die Möglichkeit haben, Entscheidungsprozesse nachzuvollziehen und die Chance der rechtzeitigen Einflussnahme haben.Deshalb sind neue Beteiligungsformen mit den Bürger*innen zu implementieren – die Stadtverwaltung muss auf die Zukunft ausgerichtet werden.

Deshalb setzen wir uns ein

  • die Digitalisierung der Verwaltung und der Stadt zu forciereneine moderne und mobile Stadt ist auch in der digitalen Welt gut aufgestellt. Die Bürger*innen sollen zukünftig die behördlichen Dinge auch über Internet organisieren können. Digitalisierung bedeutet, unabhängiger von Öffnungszeiten des Rathauses und für die Bürger*innen „erreichbar“ zu sein. Die Möglichkeiten reichen von einer guten Homepage, zu Messenger-Diensten, über die Digitalisierung der Verwaltung oder Schule bis hin zu digitalen Zahlangeboten.
  • für die Generalüberholung der Homepage der Stadtverwaltung auf der alle Verwaltungsdienstleistungen (Anträge, Formulare, etc.) auch digital angeboten und gestellt werden können.
  • für die Einrichtung eines/einer Obmanns/-frau, damit den Bürger*innen Gehör verschafft wird. Damit wird sichergestellt, dass alle Personen mit ihren Anliegen zu Wort kommen, ohne dass eine individuelle Hemmschwelle dieses verhindert.
  • für ein Personalentwicklungskonzept, das zum einen die Sicherung der entsprechenden Qualifikationen gewährleistet und zum anderen für den Ablauf einer zukunftsorientierten Verwaltung notwendig ist. Das beinhaltet ein aktives Konzept der ständigen Weiterqualifikation.
  • für eine verbesserte Attraktivität der Stadtverwaltung als Arbeitgeberin um qualifizierte Fachkräfte zu binden.
  • für die Einführung eines durchgängigen Controllings für die gesamte Stadtverwaltung.

#Mobilität, Nachhaltiges Leben und Freizeit in Sarstedt

Nur durch eine behutsame, eigenständige Stadtentwicklung stellen wir sicher, dass Fortschritt und Lebensqualität Hand in Hand gehen. Klima- und Umweltschutz wird Bestandteil aller kommunalen Planungen und Handlungen. Natürlich mit Spaß, Verantwortung und Weitblick. Mobilität ist eine zentrale Voraussetzung für die demokratische Teilhabe in unserer Gesellschaft. Aus diesem Grund müssen Jugendliche, Schüler*innen und Auszubildende, Senioren, Menschen mit Behinderungen und sozial benachteiligte Personen einen freien Zugang zum Nahverkehr ermöglicht werden. Dieses schließt den barrierefreien Zugang zum Nahverkehr mit ein.

Deshalb setzen wir uns ein

  • für einen alltagstauglichen Fahrradverkehr. Dies muss durch den Ausbau eines Radwegenetzes (innerstädtische und überörtliche Vernetzung), der Schaffung guter Abstellmöglichkeiten, Lademöglichkeiten für E-Bikes sichergestellt werden. Die Fahrradanbindung an die Stadtbahnlinie 1 und den Bahnhof z. B. aus Giften, dem Sonnenkamp, Hotteln, Ruthe, Heisede, Gödringen und Schliekum müssen „verkehrskonzeptionell“ gefördert werden.  Bis 2023 wird eine Planung zur Optimierung des ÖPNV durch die Digitalisierung erarbeitet, um
    • geografische Randgebiete besser zu versorgen,
    • perspektivische touristische Hotspots optimal und bedarfsgerecht in den ÖPNV einzubeziehen und
    • die Wirtschaftlichkeit zu verbessern.
  • für die Sicherstellung des Betriebs der Stadtbahnlinie 1 auf Sarstedter Gebiet durch konzertierte Verhandlungen mit der Region Hannover und dem Landkreis Hildesheim. Wir setzen uns ein für den Erhalt und die Sicherstellung des Betriebs bis zum Endpunkt in Sarstedt im Rahmen einer klimaneutralen Mobilität. 2027 läuft der 2007 mit der Region Hannover geschlossene Vertrag aus. Da bis dahin auf der gesamten Streckenführung der Stadtbahnlinie 1 moderne Wagen ohne Klapptrittstufen eingesetzt werden ist es erforderlich, Haltestellen in unserem Stadtgebiet mit Hochbahnsteigen auszustatten.
  • neue Formen der Mobilität zu nutzen. Das Konzept des autonomen Fahrens entwickelt sich weiter und stellt damit gerade für die Ortsteile eine Möglichkeit dar, in Zukunft die Mobilität zu sichern. Mitfahr-Apps / Mitfahr-Bänke ermöglichen eine Reduzierung des Individualverkehres. Bedarfsorientierte Buskonzepte und geeignete Mobilitäts- und Pilotprojekte sind zu initiieren.
  • für den Ausbau der naturnahen Flächen zur Naherholung. Sarstedt muss den hier lebenden Menschen Räume zur Erholung und Entspannung bieten. Es muss ein Ausgleich zwischen dem Naturschutz und den Interessen der Bürger*innen gefunden werden. Dazu gehört auch die Neuordnung der Nutzung der Gewässer in Sarstedt.
  • für eine Erweiterung der Kulturförderung. Nur durch eine aktive und quirlige Kulturszene – aktiv wie passiv – lebt eine Stadt. Eine demokratische Gesellschaft zeichnet sich durch eine breite, lebendige Kulturszene aus. Die während der Bewerbungszeit für die Kulturhauptstadt 2025 entwickelten Konzepte gilt es weiterzuführen. Denn durch die Einbeziehung der Bürger*innen und der Darstellung der Möglichkeiten einer aktiven sowie passiven kulturellen Teilhabe entwickelt sich eine tolerante Gesellschaft.

#Klimaschutz und Umweltfreundliches Leben

Die Stadt Sarstedt ist geprägt von den Siedlungs- und Industriebebauungen und der Landwirtschaft. Insgesamt sind nur wenige Naturschutzgebiete ausgewiesen. Hier gilt es ein Miteinander zwischen der bisherigen Nutzung und den Anforderungen einer nachhaltigen Nutzung der Fläche sicherzustellen.

Die Sicherung der ökologischen Artenvielfalt, der Schutz der Natur und der Lebensgrundlagen sind möglich. Der Klimaschutz kann und muss vor Ort entwickelt werden, um die Ziele des Pariser Klimaabkommens zu erreichen.

Deshalb setzen wir uns ein

  • für die Weiterentwicklung des städtischen Klimakonzeptes. Hierfür ist eine Klimakonferenz einzurichten, die kontinuierlich neue Möglichkeiten entwickeln soll, damit die Stadt Sarstedt bis 2035 klimaneutral wird.
  • den städtischen Fahrzeugpark auf Elektroantrieb umzustellen. Bei Großfahrzeugen wird die Umstellung auf Wasserstoffantrieb angestrebt.
  • für die Einberufung einer Naturschutzkonferenz mit allen Beteiligten, die sich im Rahmen des niedersächsischen Wegs bereiterklärt haben, aktiv an der Umgestaltung der genutzten Flächen sich zu beteiligen. Dabei geht es darum die Ziele, die gemeinsam vereinbart wurden, auch in Sarstedt umzusetzen.
  • für die Umgestaltung neuer Flächen zu Biotopen. Das setzt voraus, dass die bestehenden Flächennutzungspläne fortgeschrieben werden.
  • gegen die Versalzung der Innerste. Bei einer möglichen Wiederaufnahme des stillgelegten Kalisalzbergwerkes in Ahrbergen/Giesen dürfen keine zusätzlichen Salzeinträge in die Innerste erfolgen. Salzeinträge der Halde – oder durch aus anderen Gründen anfallende salzhaltige Abwässer – sind, durch technische Maßnahmen, zu reduzieren oder zu vermeiden, um die Wasserqualität der Innerste deutlich zu verbessern.
  • dass bei einer möglichen Wiederaufnahme des stillgelegten Kalisalzbergwerkes in Ahrbergen/Giesen und den damit verbundenen Transportwegen für Material (z. B. Sprengstoffe) sicherzustellen ist, dass diese nicht durch Wohngebiete insbesondere dem Giebelsteig z. B. über die Glückaufstraße / Giesenerstr. erfolgen. Anwohner*innen dürfen nicht belastet und gefährdet werden.
  • Gewässer wieder in ihren ursprünglichen Zustand zurückzuversetzen, damit sowohl der Artenschutz wie auch der Wasserhaushalt gesichert werden.

#Nachhaltiges ökologisches Bauen und Gestalten  

Eine der größten Herausforderungen der nächsten Jahre stellt die Wohnraumsituation dar. Der Druck nach neuem Wohnraum steigt beachtlich, da dieser vor allem im Großraum Hannover knapp wird. Durch die verkehrstechnische Anbindung der Stadt Sarstedt an den Großraum Hannover wächst der Druck auch hier neuen Wohnraum zu schaffen. Die Folge ist der steigende Preis für Immobilien, auch die Preise für Mietwohnungen steigen, was für Bevölkerungsgruppen mit geringen finanziellen Mitteln zu erheblichen Problemen bei der Wohnungssuche führt. Ebenso ist festzustellen, dass landwirtschaftlich hochwertige Flächen versiegelt werden und damit der bäuerlichen Landwirtschaft entzogen wird. Der Individualverkehr nimmt zu, da weiterhin in den Großstädten gearbeitet wird. Durch die stetige Versiegelung verliert auch die Umgebung jenen Reiz, der dazu führte, hierher zu ziehen. Daher ist es wichtig, dass Wohnen und Leben in Sarstedt nachhaltig, sozial und ökologisch auszurichten. 

Deshalb setzen wir uns ein

  • auf allen Gebäuden der Stadt Sarstedt bis 2025 solare Energien zu nutzen, mit dem Ziel den städtischen Energiebedarf autonom zu decken.
  • für die energetische Sanierung der städtischen Liegenschaften.
  • für die Gründung einer Genossenschaft mit städtischer Beteiligung, die bei der Finanzierung von zu errichtender Photovoltaik und/oder anderen alternativen Energienutzungen Bürger*innen unterstützt.
  • keine weiteren Gewerbe- und Wohnbaugebiete auf landwirtschaftlich genutzten Flächen auszuweisen.
  • die im städtischen Besitz befindlichen Flächen im Rahmen der Erbpacht zu nutzen.
  • für die Schaffung von sozialen Einrichtungen in Wohngebieten, durch die ein gesellschaftliches Leben erst ermöglicht wird. Kirchen, Sportvereine und andere Verbände sind nicht in der Lage entsprechende Einrichtungen zu schaffen und wurden bei den Planungen und Erschließungen dieser Gebiete unzureichend berücksichtigt.
  • alle potentiellen Bauflächen in Sarstedt von der Stadt zu erwerben, um eine Spekulation mit Bauland zu verhindern. Das führt zudem zu einer Senkung der Grundstückspreise, was auch einkommensschwächeren Personengruppen entgegenkommt.
  • Ausgleichsflächen für Neubauten innerhalb Sarstedts im Stadtgebiet zu schaffen und vorzuhalten.
  • Gärten und Grünflächen, die versiegelt wurden (sogenannte Schottergärten), zurückzubauen. Die betroffenen Bürger*innen werden von Seiten der Stadt beraten, wie ein Rückbau sinnvoll zu gestalten ist.