Update: Leider hat sich der Rat der Stadt Sarstedt dagegen entschieden, der Städteinitiative beizutreten. Wir werden aber auch weiterhin für geringere Geschwindigkeiten kämpfen – und diese Forderung wird auch bundesweit immer lauter. Anders als der Stadtrat Sarstedt haben viele andere Kommunen erkannt, dass jetzt die Zeit gekommen ist, eine sicherere Mobilität, die neben der Fortbewegung auch an die Sicherheit von Grundschul- und Kindergartenkindern, Zufußgehenden und Fahrradfahrenden denkt. Mittlerweile sind 376 Städte und Gemeinde Mitglied der Initiative. Wir kämpfen für das Vorhaben weiterhin!
Wir haben beantrgt, dass die Stdt Sarstedt der Initiative „Lebenswerte Städte durch angemessene Geschwindigkeiten“ beitritt – denn der Verkehr in unseren Städten muss in Zukunft effizienter, klimaschonender und sicherer werden.
Um dies zu gewährleisten, sind den Kommunen jedoch noch immer die Hände gebunden: Besonders bei der Anordnung neuer Geschwindigkeitsbegrenzungen, so zum Beispiel Tempo 30 auch auf Hauptverkehrsstraßen, sind aufwendige Verfahren nötig.
Ein Beispiel in Sarstedt ist die Ortsdurchfahrt in Gödringen. Hier wird das Bedürfnis der Mehrheit der Anliegenden nach einer Geschwindigkeitsreduzierung nicht umgesetzt. Selbiges gilt sicherlich auch für andere Anliegende von Landesstraßen, die durch Wohngebiete führen.
Eine Einführung von Tempo 30 auch auf Hauptverkehrsstraßen hat verschiedene positive Auswirkungen. Die Straßen werden für alle Verkehrsteilnehmer sicherer.
Besonders für alle Fahrradfahrenden, die aufgrund fehlender Radwege auf die Straßen gedrängt werden – und dort durch zu schnell fahrende Autos gefährdet werden können.
Ein Beispiel dafür sind die Grundschulkinder in Gödringen und Hotteln, die dank der neuen Zuschneidung der Schulbezirke ihre neuen Freunde in Giften oder Schliekum wohl kaum mehr zu Fuß erreichen können. Auch die Lärmbelastung durch den Verkehr wird durch die Einführung einer Höchstgeschwindigkeit von 30 Stundenkilometern deutlich reduziert, was zu einer spürbaren Verbesserung der Lebensqualität für alle Anwohnerinnen und Anwohner führt. Auch kann bei einem guten Verkehrsfluss die Luft auf und neben der Straße wieder sauberer werden.
Zum dritten leisten mehr Tempo 30 Zonen einen aktiven Beitrag zur Verkehrswende. Denn auch das Fahrradfahren wird attraktiver: Auch auf einem normalen Fahrrad ist man in einer Tempo-30-Zone ähnlich schnell wie die Kraftfahrzeuge. Somit wird die Sicherheit spürbar erhöht – und spart sich dabei noch die Tankfüllung.
Aufgrund dieser vielen positiven Punkte fordert die Initiative „Lebenswerte Städte durch
angemessene Geschwindigkeiten“:
„Die Städte und Gemeinden brauchen einen neuen straßenverkehrsrechtlichen Rahmen, der
es ihnen ermöglicht, Tempo 30 als verkehrlich, sozial, ökologisch und baukulturell
angemessene Höchstgeschwindigkeit dort anzuordnen, wo sie es für sinnvoll erachten – auch
für ganze Straßenzüge im Hauptverkehrsstraßennetz und ggf. auch stadtweit als neue
Regelhöchstgeschwindigkeit.“
Die im Juli 2021, unter anderem von Hannover, gegründete Initiative setzt sich gegenüber dem Bund dafür ein, dass Städten und Gemeinden zukünftig mehr Gestaltungsfreiheit bei Geschwindigkeitsbegrenzungen zugesprochen wird.
„Genau so, wie es die Menschen vor Ort brauchen und wollen.“
Mittlerweile sind 244 Städte und Gemeinden aus Deutschland der Initiative beigetreten – wöchentlich werden es mehr. Wir haben daher beantragt, dass auch die Stadt Sarstedt der Initiative beitritt – damit schon bald hier vor Ort darüber entschieden werden kann, dass auch Gödringen zu einem sicheren Ort für alle Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer wird.
Ob der Antrag Erfolg gehabt hat können, sie im Ratsinformationssystem der Stadt Sarstedt nachsehen – wir werden diesen Beitrag ebenfalls aktualisieren.